Trauerkarten und co. – Individuell trauern

Foto: Aeternitas e.V.

Foto: Aeternitas e.V.

Wie trauern die Deutschen? Benötigen alle Hinterbliebenen den Friedhof mit dem Grabplatz als Ort der Trauer? Nein. Das ergibt eine repräsentative Studie. 

Das Institut TNS Emnid hat im Auftrag des Aeternitas e.V. 1.005 Bundesbürger über 14 Jahren dazu befragt. 59 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu: „Für die Trauer um Verstorbene und um ihrer zu gedenken, brauche ich keinen bestimmten Ort.“ 21 Prozent geben an, einen festen Ort zu brauchen, egal wo. Nur 20 Prozent der Befragten brauchen für Trauer und Gedenken ein Grab auf einem Friedhof.

Das Grabmal bleibt wichtiger Ort für Trauernde

Der Ort für die Trauer scheint nicht so wichtig zu sein, das Grabmal an sich ist jedoch ein wichtiger Ort für Trauerbewältigung, genauso wie Trauernde zur Bestattung immer mit einer Trauerkarte Abschied nehmen. Die Umfrage besagt, dass 27 Prozent der Befragten ein Grabmal für das Gedenken an Verstorbene für sehr wichtig zu halten, 36 Prozent für wichtig – nimmt man beide Werte zusammen, liegt das Ergebnis bei 63 Prozent. 21 Prozent halten es für eher unwichtig und 15 Prozent für überflüssig. Dieses Ergebnis steht konträr zu der oberen Aussage. Interessant ist zudem, dass über zwei Drittel der Befragten mindestens einmal im Jahr auf den Friedhof gehen um ein Grab zu besuchen. 15 Prozent der Deutschen besuchen sogar wöchentlich ein Grab, 16 Prozent monatlich, 24 Prozent mehrmals im Jahr, 15 Prozent etwa einmal im Jahr, nur 16 Prozent seltener und 13 Prozent nie.

Wie man den Grabbesuch nutzen kann

Kein Teil der Befragung war die Frage, was die Trauernden bei dem Besuch auf dem Friedhof aktiv tun. Ein Großteil wird die Zeit mit der Pflege des Grabes verbringen, denn ein schön geschmücktes Grab ist ein äußerliches Zeichen dafür, dass die Hinterbliebenen sich um das Grab und den Verstorbenen kümmern. Andere schreiben in regelmäßigen Abständen Trauerkarten, in denen sie ein Zwiegespräch mit dem Verstorbenen führen. Auch Grabkerzen gehören zu dieser Art der Anteilnahme. Aber ganz sicher haben viele Hinterbliebene auch einen Platz in der Wohnung, wo sie dem Verstorbenen mit Fotos oder ähnlichem gedenken.Wie jemand trauert, ist eben sehr individuell.