Segensreiche Gedichte für die Trauerkarte

Wer einen Spruch für die Trauerkarte sucht, der möchte meist ein schönes Gedicht eines Lyrikers, der den Schmerz und Verlust der Hinterbliebenen ausdrücken kann. Religiös geprägte Menschen wählen auch gern ein Zitat aus der Bibel, das in der Trauerkarte für Trost sorgen soll. Auch religiös geprägte Schriftsteller haben sich mit dem Thema Tod beschäftigt. Hier präsentieren wir eine Auswahl an religiösen und weltlichen Zitaten, die als Spruch für die Trauerkarten verwendet können.

 

Ein biblischer Spruch in der Trauerkarte gibt Gläubigen Trost und Zuversicht (@Arne Hulstein, Creative Commons, http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de).

Ein biblischer Spruch in der Trauerkarte gibt Gläubigen Trost und Zuversicht (@Arne Hulstein, Creative Commons, http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de).

Biblische Zitate als Spruch in der Trauerkarte

 Die Zeit, die uns entschwunden ist, ist bei Gott nicht vergangen.

Prediger 3,15

 

Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.

Jesaja 41,10

 

Bis hierher hat mich Gott gebracht durch seine große Güte, bis hierher hat er Tag und Nacht bewahrt Herz und Gemüte, bis hierher hat er mich geleit´, bis hierher hat er mich erfreut, bis hierher mir geholfen.

Ämilie Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt, Evangelisches Gesangbuch Nr. 329

 

Hat er dich nicht von Jugend auf versorget und ernährt? Wie manches schweren Unglücks Lauf hat er zurückgekehrt!

Paul Gerhardt, Evangelisches Gesangbuch Nr. 324,16

 

Weltliche Zitate als Spruch in der Trauerkarte

Je schöner und voller die Erinnerung,

desto schwerer ist die Trennung.

Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung

in stille Freude.

Man trägt das vergangene Schöne

nicht wie einen Stachel,

sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

Dietrich Bonhoeffer

 

Nichts war umsonst

Wenn wir einmal gehen müssen – was bleibt?

Ist es die Liebe,

die wir in andere Herzen gelegt haben;

ist es die Hoffnung,

die wir anderen Menschen geschenkt haben;

ist es der Glaube,

der uns auf ein Wiedersehen hoffen lässt;

ist es der Trost,

den wir verbreitet haben;

ist es der Gedanke an unsere Arme,

die uns beschützt haben;

sind es die schönen Worte,

die wir gesprochen haben?

Das alles bleibt – nichts war umsonst.

Hildegard Peresson

 

Sein Blick ist vom Vorübergeh´n der Stäbe

So müd geworden, dass er nichts mehr hält;

ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe

und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,

der sich im allerkleinsten Kreise dreht,

ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,

in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal zieht der Vorhang der Pupille

sich lautlos auf, dann geht ein Bild hinein;

geht durch der Glieder angespannte Stille

und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke