Für die Osterkarte: Heitere Ostergedichte

Frühlingsgedichte sind heiter und bringen die warme Jahreszeit in unsere Köpfe. Fast jeder große deutsche Dichter hat einmal ein Gedicht auf den Frühling geschrieben, andere haben ganz explizit Ostergedichte verfasst. Wir haben die Ostergedichte von zwei großen Dichtern und Dramaturgen genommen und möchten sie als passende Gedichte für die Osterkarten vorschlagen:

 

Ostergedicht für die Osterkarte von Bertolt Brecht

Grün sind die Sträucher

Im Ostergarten,

Indes die Pappeln,

Am Wasser noch warten.

Dort eine Wolke

Will sich beeilen,

Hier eine weiße

Will noch verweilen.

Bruder und Schwester

Waschen die Teller.

Bruder wäscht langsam,

Schwester wäscht schneller.

Nur unser Dicker

Tut nicht desgleichen,

Sitzt noch am Tische

Und isst noch sein Breichen.

Wir bringen ein Kind zur Taufe.

Gott gebe, dass es bald rede und laufe.

Wir wünschen, dass es gedeihe

Und nicht so schreie.

 

Ein Ostergedicht ist auch immer ein Frühlingsgedicht für die Osterkarte (@Michael Hamann, Creative Commons, http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de).

Ein Ostergedicht ist auch immer ein Frühlingsgedicht für die Osterkarte (@Michael Hamann, Creative Commons, http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de).

Ostergedicht für die Osterkarte von Erich Kästner

Der Regen klimpert mit einem Finger

die grüne Ostermelodie.

Das Jahr wird älter und täglich jünger.

O Widerspruch voll Harmonie!

Der Mond in seiner goldenen Jacke

versteckt sich hinter dem Wolken-Store.

Der Ärmste hat links eine dicke Backe

und kommt sich ein bisschen lächerlich vor.

Auch dieses Mal ist es dem März geglückt:

Er hat ihn in den April geschickt.

Und schon hoppeln Hasen,

mit Pinseln und Tuben

und schnuppernden Nasen,

aus Höhlen und Gruben

durch Gärten und Straßen

und über den Rasen

in Ställe und Stuben.

Dort legen sie Eier, als ob’s gar nichts wäre,

aus Nougat, Krokant und Marzipan.

Der Tapferste legt eine Bonbonniere.

Er blickt dabei entschlossen ins Leere.

Bonbonnieren sind leichter gesagt als getan.

Dann geht es ans Malen. Das dauert Stunden.

Dann werden noch seidene Schleifen gebunden.

Und Verstecke gesucht. Und Verstecke gefunden:

hinterm Ofen, unterm Sofa,

in der Wanduhr, auf dem Gang,

hinterm Schuppen, unterm Birnbaum,

in der Standuhr, auf dem Schrank.

 

Vielleicht möchte man das Ostergedicht auf das Deckblatt der Osterkarte drucken lassen? Passende Osterkarten kann man sich schnell und günstig selbst gestalten.