Ostergedichte für die frühlingshafte Osterkarte

Wer jetzt auf der Suche nach schönen Osterkarten ist, der benötigt vielleicht auch ein schönes Gedicht, das den Frühling in die Herzen bringt? Hier stellen wir Ihnen die fünf bekanntesten Gedichte zu Ostern von großen Dichtern vor:

 

Ostergedicht von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Hei, juchhei! Kommt herbei !
Suchen wir das Osterei !
Immerfort, hier und dort
und an jedem Ort !

Ist es noch so gut versteckt,
endlich wird es doch entdeckt.
Hier ein Ei ! Dort ein Ei !
Bald sind’s zwei und drei !

Wer nicht blind, der gewinnt
einen schönen Fund geschwind.
Eier blau, rot und grau
kommen bald zur Schau.

Und ich sag’s, es bleibt dabei,
gern such ich ein Osterei:
Zu gering ist kein Ding,
selbst kein Pfifferling.

Ostergedichte für die Osterkarten sind auch immer Frühlingsgedichte  (@dierk schaefer, Creative Commons, http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de).

Ostergedichte für die Osterkarten sind auch immer Frühlingsgedichte (@dierk schaefer, Creative Commons, http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de).

 

Ostergedicht von Eduard Mörike

Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte;
süße wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
wollen balde kommen.
Horch: von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist ’s!
Dich hab ich vernommen!

 

Ostergedicht von Rainer Maria Rilke

Will dir den Frühling zeigen,
der hundert Wunder hat.
Der Frühling ist waldeigen
und kommt nicht in die Stadt.
Nur die weit aus den kalten
Gassen zu zweien gehn
und sich bei den Händen halten –
dürfen ihn einmal sehn.

 

Ostergedicht von Theodor Storm

Das ist die Drossel,
die da schlägt,
der Frühling, der mein Herz bewegt;
ich fühle, die sich hold bezeigen,
die Geister aus der Erde treiben.
Das Leben fließet wie ein Traum –
mir ist wie Blume, Blatt und Baum.

 

Ostergedicht von Heinrich Heine

Die blauen Frühlingsaugen
schauen aus dem Gras hervor;
das sind die lieben Veilchen,
die ich zum Strauß erkor.

Ich pflückte sie und denke,
und die Gedanken all‘,
die mir im Herzen seufzen,
singt laut die Nachtigall.

Ja, was ich denke,
singt sie
laut schmetternd,
daß es schallt;
mein zärtliches Geheimnis
weiß schon der ganze Wald.